Deutsche Märchen und Sagen 25
Johann Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845
25. Von dem Schiff, das zu Wasser und zu Lande fuhr
Ein reicher und mächtiger König hatte nur eine einzige Tochter. Er ließ ein Gebot ausgehen in alle Länder, worin es hieß, er wolle die Tochter nur dem geben, der ein Schiff machen könne, welches zu Wasser und zu Lande führe.
Das hörten drei Jungen und die sprachen untereinander: »Warte, wir wollen doch einmal sehen, ob wir das nicht fertig kriegen.«
Deutsche Märchen und Sagen 24
Johann Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845
24. Jack mit seinem Flötchen
Es sind nun schon mehr denn eins, zwei, drei Jahre verflossen, da lebte ein Bauersmann, der hieß Hänschen von Tichelen, der hatte mit seiner Frau einen Sohn, der hieß Jack. Als der Jack ungefähr sechs Jahre alt war, starb Hänschens Frau, seine Mutter. Hänschen gefiel der Witwerstand aber nicht gar sehr und er sah sich bald nach einer anderen Frau um.
Als er nun eines Tages in ein reiches Haus in der Stadt Holz brachte, sah er daselbst eine Magd. Die stand ihm an Weiterlesen
Deutsche Märchen und Sagen 23
Johann Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845
23. Die dankbaren Tiere
Es war einmal eine Mutter, die hatte nur ein Kind, war aber so arm, dass sie kein Essen für den Jungen herbeischaffen konnte. Eines Morgens gab sie ihm ein Messer und sprach: »Da, du weißt, dass ich dich nicht ernähren kann. Geh in die Welt und sieh, wie du durchkommst. Ich kann dir nichts mitgeben als das Messer. Und nun fahr dahin in Gottes Namen.«
Der Junge nahm das Messer, ging weg, immer weiter und weiter, bis er in einen großen Wald kam. Kaum hatte er Weiterlesen
Deutsche Märchen und Sagen 22
Johann Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845
22. Dreizehn
Es war einmal ein Schmied und der hatte einen Knecht, der Dreizehn hieß und so stark war, dass der Amboss unter seinen Hammerschlägen barst oder brach. Er tat Arbeit für dreizehn, aber er aß auch für dreizehn und davon hatte er eigentlich seinen Namen bekommen.
Der Schmied konnte das aber nicht lange aushalten, rief ihn darum eines Tages allein in ein Kämmerchen und sprach: »Hör mal, Dreizehn, du bist ein braver Bursche und ich war auch immer mit dir zufrieden, aber ich habe Weiterlesen