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Sternenlicht-Anthologie

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Band 6

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Im Original Pierre Souvestre und Marcel Allain

Fantomas – Kapitel 8.1

Ein schreckliches Geständnis

Während sich Juve bei der Aufklärung des neuen Falls, mit welchem ihn die Kriminalpolizei von Paris betraut hatte, seinen erstaunlichen Fähigkeiten und unvergleichlichem Wagemut hingab, schritten die Dinge in Beaulieu voran, wo die gesamte Maschinerie der Rechtsprechung in Gang gesetzt worden war, um Charles Rambert zu finden und zu verhaften.

Mit großem Gerumpel und Getöse fuhr Bouzille den Abhang hinunter und kam an Mère Chiquards Hütte zum Halten. Er kam mit seiner eigenen Ausrüstung, und die war außergewöhnlich!

Bouzille thronte auf einem Dreirad in prähistorischer Anmutung mit zwei großen Hinterrädern, einem kleinen Steuerrad vorne und einer rostigen Lenkstange, von welcher die Metallfarbe schon gänzlich abgerieben war. Die massiven Gummireifen, die einstmals die Räder geschmückt hatten, waren längst abgenutzt und ersetzt durch Stofffetzen, die um Weiterlesen

Fantomas – Kapitel 7.2

Die Träger eilten rasch zur Rue d’Hauteville und eine viertel Stunde verstrich. Der Détective hatte die Concierge angewiesen, Madame Aurore, welche sie zuvor so laut um Hilfe gerufen hatte, vorübergehend als Stellvertreterin in die Pförtnerloge zu bitten. Juve behielt Madame Doulenques derweil bei sich oben, einerseits um an weitere Informationen zu gelangen, aber auch, um sie unten am Schwatzen zu hindern.

Während er Schubladen öffnete und Möbelstücke durchsuchte, seine Hände in Schränke und Regale steckte, bat Juve die Concierge um eine Beschreibung des Mieters, Monsieur Gurn, an dem er augenscheinlich so sehr interessiert war.

»Er ist ein ziemlich gut aussehender Mann«, sprach die Concierge zu ihm, »mittelgroß, kräftig gebaut und glatt rasiert wie ein Engländer. Es gibt nichts Besonderes an ihm. Er ist wie ein Haufen anderer Leute auch.«

Diese sehr vage Beschreibung war kaum befriedigend. Der Détective hieß den Polizeibeamten, das Schloss eines der verschlossenen Koffer aufzudrehen und reichte ihm hierzu einen kleinen Schraubendreher, den er in der Küche gefunden hatte. Weiterlesen

Fantomas – Kapitel 7.1

Die Kriminalpolizei

»Entschuldigen Sie bitte, lebt Monsieur Gurn hier?«

Madame Doulenques, die Concierge der Rue Lévert Nr. 147, betrachtete den Fragenden und sah einen hochgewachsenen, dunklen Mann mit mächtigem Schnurrbart, der einen Filzhut und einen sorgfältig geknöpften Überrock trug, dessen Kragen bis hinauf zu seinen Ohren aufgeschlagen war.

»Monsieur Gurn ist fort, Monsieur«, antwortete sie, »er ist nun schon ein wenig länger fort.«

»Ich weiß«, sagte der Fremde, »aber ich will dennoch hinauf zu seinen Räumlichkeiten, wenn Sie so freundlich wären, mit mir zu gehen.«

»Sie möchten …«, setzte die Concierge mit Überraschung und Zweifel an. »Ah, ich weiß. Natürlich sind Sie der Monsieur von der Weiterlesen

Fantomas – Kapitel 6.4

Die beiden Männer eilten die Treppe hinab aus dem Haus. Als sie an jenem Rasenstück ankamen, welches der Détectives bereits vorher ausgemacht hatte, gingen sie in die Hocke und überprüften es genau. An der Seite des Rasens streckte eine große Rhabarberpflanze eines ihrer Blätter ein wenig überhängend fast parallel zum Erdboden aus. Nach einem kurzen Blick darauf war Juve im Begriff, es beiseitezuschieben und sich das nächste Blatt anzuschauen. Doch plötzlich gab er überraschend und voller Freude einen Aufschrei von sich.

»Hier ist etwas Interessantes!« Er lenkte die Aufmerksamkeit des Amtsrichters auf einige kleine Erdkrümel, mit welchen die Pflanze übersät war.

»Was ist das?«, fragte Monsieur de Presles.

»Erde«, sagte Juve, der mit der flachen Hand über den oberen Teil des Blattes gewischt hatte. »Normale Erde, wie die übrige unten auf dem Gras.«
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