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Sternenlicht-Anthologie

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Band 6

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Im Original Pierre Souvestre und Marcel Allain

Fantomas – Kapitel 12.2

Monsieur Louis ließ sich nicht täuschen: Henri Verbier dachte offenkundig an seine charmante junge Tischnachbarin.

Kaum hatte Mademoiselle Jeanne ihr Zimmer in der fünften Etage des Hotels erreicht und das Fenster geöffnet, um einen Blick über das herrliche Panorama, welches sich unter ihr ausbreitete, zu werfen und die windstille Nachtluft einzuatmen, als ein leichtes Anklopfen an der Tür zu hören war. Henri Verbier trat in den Raum, ihrer Einladung folgend.

»Mein Zimmer ist neben dem Ihren«, sagte er. »Als ich Sie so verträumt am Fenster stehen sah, dachte ich, dass Sie vielleicht geruhen würden, eine ägyptische Zigarette zu rauchen. Ich habe einige aus Kairo mitgebracht. Es ist ein milder Tabak, ein echter Damentabak.«

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Fantomas – Kapitel 12.1

Ein K.o.-Schlag

Das Personal des Royal Palace Hotel war gerade mit dem Abendessen fertig. Größte Lebhaftigkeit herrschte in der rieseigen weiß gekachelten Halle der Dienerschaft vor. Der Ton der Gespräche an den verschiedenen Tischen variierte normalerweise. Die Diener hielten neidisch eine strenge Rangordnung untereinander ein, aber das vorliegende Thema war an diesem Abend bei allen das gleiche – der jüngste sensationelle Raub bei Madame Van den Rosen und der Prinzessin Sonia Danidoff. An einem Tisch, kleiner als der Rest, saß eine Gesellschaft von Angestellten gehobenen Dienstes, untere Führungskräfte oder Abteilungsleiter: Monsieur Louis war hier, der Generaldirektor, Monsieur Muller, Vorsteher des zweiten Stockwerkes, Monsieur Ludovic, Chef der Kammerdiener, Monsieur Maurice, Chef der Lakaien, Monsieur Naud, Hauptkassierer und zu guter Letzt Mademoiselle Jeanne, die junge Kassiererin, deren besondere Pflicht es ist, das Geld und die Wertsachen derjenigen Gäste in die Obhut Weiterlesen

Fantomas – Kapitel 11

Beamter und Ermittler

Monsieur Fuselier stand gerade in seinem Büro des Gerichtshofes in Paris. In Gedanken versunken strich er das Gewebe seines seidenen Hutes glatt. Sein Verstand war noch mit den Befragungen beschäftigt, die er an diesem Tag durchgeführt hatte. Obwohl er keinen Grund hatte, mit seinem Tagwerk unzufrieden zu sein, so wusste er noch nicht, wie es weitergehen sollte.

Drei diskrete Klopfer an der Tür rissen ihn aus seinen Gedanken.

»Kommen Sie herein«, sprach er und trat mit einem herzlichen Willkommen näher, als er seinen Besucher erkannte. »Juve, wie wunderbar! Welch guter Wind hat Sie hierher getragen? Ich habe Sie ja ewig nicht gesehen. So beschäftigt?«
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Fantomas – Kapitel 10.2

Prinzessin Sonia versuchte, ein Lächeln zu erzwingen. Sie hatte ihre Selbstbeherrschung wiedergewonnen und überlegte, mit welcher Art von Mann sie es zu tun hatte, mit welcher es sich auseinanderzusetzen galt. Sie schien immer noch nicht ganz davon überzeugt, dass es sich dabei um keinen gewöhnlichen Dieb handelte. Auch wenn sie für sich selbst ein wenig Bewunderung für dessen Berufsstand aufbringen konnte, ergriff sie immer mehr die Idee, mit einem Wahnsinnigen allein zu sein. Der Mann schien ihre Gedanken und lächelte ebenfalls ein wenig.

»Ich bin froh zu sehen, Prinzessin, dass Sie nun ein wenig mehr Vertrauen haben. Wir werden in der Lage sein, die Dinge viel besser zu ordnen. Sie wirken nun viel gelassener, nicht mehr so unruhig. Oh ja, Sie sind es!«, fügte er hinzu, ihren Protest Einhalt gebietend. Warum? Es sind gerade mal fünf Minuten vergangen, seitdem Sie das letzte Mal versucht hatten, um nach Hilfe zu läuten. »Wir sind vorangekommen. Außerdem kann ich mir Weiterlesen