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Sternenlicht-Anthologie

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Band 6

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Im Original Pierre Souvestre und Marcel Allain

Fantomas – Kapitel 16


Unter den Marktträgern

»Zum Boulevard Rochechouart«, sagte Berthe, die junge Anstaltskrankenschwester, den Fahrzeugführer, als sie in die eben losfahrende Tram hüpfte.

Es war ein Septembernachmittag, einer der letzten schönen Tage des nun schnell dahinschwindenden Sommers, und die junge Frau hatte gerade ihre vierzehntägliche Zweitagefreizeit angetreten. Am Mittag hatte sie ihren Arbeitsplatz verlassen und nun bis zum nächsten Mittag Zeit, sich ihrer Persönlichkeit bewusst zu werden und die Beklemmungen abzuschütteln, mit welchen jeder behaftet ist, der mit der konstanten Pflege von Verrückten betraut ist, die verstörendste Sorte von Patienten, die es gibt.

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Fantomas – Kapitel 15


Das Komplott der Wahnsinnigen

Als Dr. Biron sein berühmtes, privates Pflegeheim im Herzen von Passy gründete, hatte er seiner Broschüre nach beabsichtigt, einen Rückzugsort für jene Menschen zu bieten, die an Nervenzusammenbrüchen, Überarbeitung oder unter Erregungszuständen litten. Außerdem wollte er Geisteskranken medizinische Behandlungen zukommen lassen, um so den offiziellen Status für seine Institution sicherzustellen. In weiser Voraussicht sorgte er dafür, dass die Spatzen von allen Dächern pfiffen, dass er für den Betrieb des Sanatoriums ehemalige Feldärzte einzusetzen gedachte. Das Konzept war raffiniert und so erfolgreich, dass sie seiner Einrichtung regen Zulauf verschaffte.

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Fantomas – Kapitel 14


Mademoiselle Jeanne

Nachdem sie sich unsanft des allzu kühnen Henri Verbier entledigt hatte, dessen ungehörige Avancen sie außerordentlich schockiert hatten, nahm Mademoiselle Jeanne, kaum dass sie außer Sicht des Royal Palace Hotels war, die Beine in die Hand und rannte wie eine Besessene. Für einen Augenblick blieb sie an der grell erleuchteten und vom Verkehr verstopften Avenue Wagram stehen, zitternd vor Aufregung und mit klopfendem Herzen, um dann mit hölzernen Bewegungen ein Taxi heranzuwinken und den Fahrer anzuweisen, sie in Richtung Bois de Boulogne zu bringen. Dort angekommen gab sie eine weitere unbedachte Anweisung, sie zum Boulevard Saint-Denis zu fahren. Aber als das Taxi auf dem Place L’Etoile zufuhr, erkannte sie, dass sie sich einmal mehr dem Royal Palace Hotel näherte, und ließ den Fahrer bei der Straßenbahn halten, wo sie ihn Weiterlesen

Fantomas – Kapitel 13


Thérèses Zukunft

Etienne Rambert war im Rauchsalon seines Hauses, das er einige Monate zuvor am Place Pereire in der Rue Eugene-Flachat erworben hatte, rauchend und in eine Unterhaltung mit seinem alten Freund Barbey vertieft, der zugleich sein Bankier war.

Die beiden hatten über Investitionen gesprochen, wobei der wohlhabende Kaufmann erhebliches Desinteresse gegenüber den Empfehlungen des Bankiers, was Staatsanleihen betraf, gezeigt hatte.

»Um Ihnen die Wahrheit zu sagen, mein lieber Freund«, sagte er schließlich, »diese Anlagen haben für mich keinen Reiz. Ich bin gewohnt, in größerem Maßstab zu denken – bin also beinahe das, was Sie einen Hasardeur Weiterlesen