Fantômas – Kapitel 27
Nibet beendete seinen Dienst um fünf Uhr morgens und kehrte in sein eigenes Haus zurück, um ins Bett zu gehen. In der Regel schlief er nach einem Nachtdienst wie diesem sofort ein, aber dieses Mal konnte er kein Auge schließen und war viel zu besorgt über die Folgen seiner Mitwirkung bei Gurns Flucht.
Wenige Minuten vor sechs Uhr abends hatte er den Umstand ausgenutzt, dass keine Wärter im Begriff waren, Gurn von Zelle 127 in Zelle 129 zu schaffen, woraufhin er sich auf das Dach begeben konnte. Als er schließlich zum Dienst kam, öffnete Nibet den Türspion der Nummer 127, wie er es bei allen anderen tat, und sah, dass Gurn eine wunderbare Attrappe in das Bett gelegt hatte: Sie war so gut, dass sie sogar einen Oberaufseher täuschte, der eine einzige schnelle Inspektion aller Zellen durchführte, als Nibet in der Nacht auf einem seiner Weiterlesen
Fantômas – Kapitel 26
Rechtzeitig am kleinen Bahnhof von Verrieres angekommen, wo er im Begriff war, mit dem Zug nach Paris zu fahren, um seiner Vorladung vor Gericht nachzukommen, gab der alte Hausverwalter Dollon seinen beiden Kindern, die ihn begleiteten, seine letzten Anweisungen.
»Ich muss mich natürlich an Frau de Vibray wenden«, sagte er. »Ich weiß noch nicht, wann Monsieur Fuselier mich in seinem Büro sehen will. Wie auch immer, wenn ich morgen nicht zurückkomme, werde ich es am nächsten Tag tun, ganz bestimmt. Nun, meine Kleinen. Ich habe nun fertig, also verabschiedet euch und lauft so schnell ihr könnt nach Hause. Es sieht für mich so aus, als würde es einen Sturm geben, und ich möchte wissen, dass ihr sicher zu Hause seid.«
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Fantômas – Kapitel 25
Gurn ging nach diesem Gespräch nervös in seiner Zelle auf und ab, als die Tür geöffnet wurde und das fröhliche Gesicht des Wärters Nibet hineinblickte.
»Guten Abend, Gurn«, sagte er, »es ist sechs Uhr, und der Gastwirt gegenüber will wissen, ob er dir dein Abendessen schicken soll.«
»Nein«, knurrte Gurn. »Ich will das normale Gefängnisessen haben.«
»Ach so!«, sagte der Wärter, »die Geldmittel reichen nicht aus, was? Natürlich ist es nicht an dir, unsere Nahrung zu verachten, aber trotzdem. Regierungsbohnen …«
Fantômas – Kapitel 24
Nach der Voruntersuchung auf seine Identität und so weiter war Gurn in das Gefängnis von Sante verlegt worden. Zuerst schien der Gefangene große Schwierigkeiten zu haben, sich an die Strapazen der Haft zu gewöhnen. Er litt unter abwechselnden Paroxysmen von Wut und Verzweiflung, aber durch reine Charakterstärke kämpfte er diese nieder. Als Untersuchungshäftling hatte er Anspruch auf das Privileg einer Einzelzelle. In den ersten 48 Stunden hatte er sich seine Mahlzeiten von außen bringen lassen können. Seitdem hatte er jedoch kein Geld mehr, und er war gezwungen, sich mit der normalen Gefängniskost zu begnügen. Aber Gurn war nicht anspruchsvoll. Er war jener Mann, den Lady Beltham ausgesucht oder akzeptiert hatte, da ihr Geliebter oft den Nachweis einer überdurchschnittlichen Bildung und Intelligenz erbracht hatte. Doch nun wirkte er ziemlich gelassen in der Atmosphäre eines Gefängnisses.
Fantômas – Kapitel 23
Jérôme Fandor betrat den Raum, ohne ein Wort zu sagen. Juve schloss die Tür hinter sich. Der Junge war sehr blass und offensichtlich sehr verärgert.
»Was ist los?«, fragte Juve.
»Etwas Schreckliches ist passiert«, antwortete der Junge. »Ich habe gerade eine grauenvolle Nachricht gehört: Mein armer Vater ist tot!«
»Was? «, rief Juve plötzlich aus. »Monsieur Etienne Rambert ist tot?«