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Sternenlicht-Anthologie

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Band 6

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Im Original Pierre Souvestre und Marcel Allain

Fantomas – Kapitel 4-2

Der Sergent kam allein zurück und sprach den Gendarmen an.

»Der andere Mann ist entlassen worden«, sagte er. »Bezüglich Bouzille ist Monsieur de Presles der Auffassung, dass es nicht mehr notwendig ist, ihn zu verhören.«

»Bin ich dann auch aus der Sache raus«, erkundigte sich der Landstreicher mit Bestürzung, als er besorgt in Richtung des Fensters sah, gegen dessen Glas der Regen peitschte.

Der Sergent konnte ein Lächeln nicht zurückhalten.

»Nun, ich glaube nicht, Bouzille«, sagte er freundlich, »wir müssen dich einsperren. Es gibt da noch die kleine Angelegenheit mit dem Karnickel, weißt du. Komm jetzt, marsch, marsch! Bringen Sie ihn nach Saint-Jaury, Morand!«
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Fantomas – Kapitel 4-1

Nein! Ich bin nicht verrückt!

Am Tag nach dem Verbrechen kam Louise sehr früh in die Küche. Durch den schrecklichen Tod ihrer Herrin, in deren Diensten sie 15 Jahre lang stand, war die Köchin furchtbar aufgeregt. Der Tag brach an, und die gute Frau entzündete eine Lampe, um etwas sehen zu können. In Gedanken irgendwo bereitete sie mechanisch das Frühstück für die Gäste und Bediensteten des Château vor. Ein Klopfen an der Hintertür ließ sie aufschrecken. Sie ging zur Tür und stieß einen kleinen Schrei aus, als sie die Dreispitze der Gendarmen als Silhouette im schwachen Licht des frühen Morgen sah.

Zwischen den beiden Gendarmen befanden sich zwei ärmlich aussehende Vertreter der Menschheit. Louise hatte die Tür nur ein paar Zentimeter geöffnet, als der Sergent, den sie seit vielen Jahren kannte, einen Schritt vortrat und militärisch salutierte.
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Fantomas – Kapitel 3-2

Monsieur de Presles folgte Dollon in die Bibliothek im Erdgeschoss, wo sich sein geschäftstüchtiger Gerichtsschreiber bereits eingerichtet hatte. Der Richter nahm hinter dem großen Tisch Platz und rief den Gendamerie-Sergeant.

»Ich muss Sie bitten, während meiner Ermittlungen anwesend zu sein, Sergeant. Die ersten Untersuchungen werden Ihnen übertragen. So wird es leichter für uns sein, alle Zeugen vernehmen und Details in Erfahrung bringen zu können. Ich nehme an, dass Sie diesbezüglich noch keine Schritte unternommen haben?«

»Ich bitte um Verzeihung, Monsieur. Ich habe meine Männer in alle Richtungen ausgesandt, mit dem Befehl, alle Landstreicher zu verhören und diejenigen, welche kein zufriedenstellendes Alibi für letzte Nacht nachweisen können, zu verhaften.«

»Gut! Apropos, haben Sie das Telegramm, welches ich Ihnen nach meiner Ankunft gab, aufgegeben? Darin bat ich das Polizeipräsidium in Paris, mir einen Detektiv zur Unterstützung zu schicken.«
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Fantomas – Kapitel 3-1

Die Jagd nach dem Mann

Monsieur de Presles, Untersuchungsrichter am Gerichtshof von Brives, begab sich zum Château Beaulieu, nachdem er durch den Wachtmeister der Polizeistation von Saint-Jaury über die Tragödie in Kenntnis gesetzt worden war. Der Richter war ein junger, modisch gekleideter und eher aristokratischer Mann von Welt, dessen Groll es war, mehr an mechanische als an intellektuelle Arbeit gebunden zu sein. Seine Ideen waren im Wesentlichen modern. Sein wichtigstes Bestreben war es, sich so schnell wie möglich die kleine Provinzstadt verlassen zu können, in die man ihn aufgrund von Veränderungen und der Chance auf Beförderung versetzt hatte. Er hatte Brives satt. Es kam in ihm der Gedanke auf, dass ein Verbrechen wie dieses ihm die Möglichkeit bieten könnte, all seinen Weiterlesen