Die Grabräuber von Theben
Wir schreiben das 16. Regierungsjahr des Pharao Ramses IX.
Mehrere Gräber im Tal der Könige werden geplündert, bis man den Tätern eine Falle stellt und zumindest einen von ihnen festnehmen kann. Es ist der Steinarbeiter Amenpanufer und er gesteht die Tat sofort. Damit scheint der Fall geklärt zu sein, wenn da nicht mehrere nächtliche Besucher beim Bürgermeister von Theben-Ost Pa-Ser Zweifel streuen würden, die diesen zu weiteren Nachforschungen veranlassen. Pa-Ser entdeckt ein Geflecht von Korruption und Intrigen, das er in seinem ganzen Ausmaß zunächst gar nicht begreifen und schon gar nicht beweisen kann. Und das Schlimmste daran ist, dass er nicht mehr weiß, wem er überhaupt noch vertrauen kann. Als dann auch noch Amenpanufers Frau und Kinder in höchste Gefahr geraten, entschließt er sich, zu handeln …
Cover und Titel versprechen einen Ausflug in die Welt des Alten Ägypten. Johann Peters versucht auch mit vielen Details, den Leser einen Einblick in diese Zeit zu vermitteln, doch schon nach einigen Seiten wird deutlich, dass es sich in erster Linie um eine Kriminalgeschichte handelt, die in eben jener Zeit angesiedelt ist. Der Fall an sich hätte jedoch auch in jeder beliebigen anderen Zeit so geschehen können, denn Diebstahl, Korruption und Intrigen werden bis zur heutigen Zeit genauso praktiziert.
Der Autor entwickelt seine Geschichte sehr temporeich und spannend. Zwar bleibt da wenig Raum für Ausschweifungen über historische Details, aber die Handlung wird schnell vorangetrieben. Als Leser erfährt man eigentlich sehr früh um die Machenschaften und Intrigen der Reichen, aber das gesamte Ausmaß wird dann doch erst am Ende verdeutlicht. Und so ist will man als Leser natürlich von Seite zu Seite mehr erfahren, will endlich wissen, wie dieses ganze gemeine Geschichte ausgeht.
Die Grabräuber von Theben ist in seiner Gesamtheit ein spannender Roman, der sich vom Stil her gut lesen lässt und zu unterhalten weiß. Johann Peters verknüpft historische Tatsachen mit fiktiven Elementen und Personen zu einer außergewöhnlichen Kriminalgeschichte mit einem eher unerwarteten Ausgang.
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