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Ghosted 2 – Ein gespenstisches Ritual

Joshua Williamson
Ghosted 2
Ein gespenstisches Ritual

Comic, Paperback, Paninicomics, Stuttgart, November 2014, 132 Seiten, 16,99 Euro, ISBN: 9783957981554, Zeichner: Davide Gianfelice, Covermotiv von Matteo Scalera, aus dem Amerikanischen von Claudia Fliege
www.paninishop.de

Seit einem Gefängnisaufstand gilt der Meisterdieb Jackson T. Winters als tot. Doch jemand erkennt ihn auf der Privatinsel, die er von seinem letzten Auftraggeber geerbt hat und wo er ein ruhiges Leben verbringen wollte. Schon stehen einige alte Bekannte vor seiner Tür, die noch eine Rechnung mit ihm offen haben (siehe Ghosted 1: Ein gespenstischer Coup). Um sein Leben zu retten, soll Winters Nina, die entführte Enkelin der Casino-Besitzerin Wenona Blood Crow, aufspüren und wieder zurückbringen. Der Haken daran ist, dass die Kleine zum Zeitpunkt ihres Verschwindens von einem Dämon besessen war. Die Spur führt Winters mit Ninas Bruder Skinner nach Mexiko zu einer aztekischen Tempelruine, wo sich eine ganze Menge besessener junger – und verflucht ansehnlicher – Frauen tummeln. Die Entführer, die »Bruderschaft des geschlossenen Buches«, »vermietet« die Damen an zahlungskräftige Kunden, die das Exklusive suchen. Als zweites Standbein lässt die Bruderschaft die Besessenen, sobald sie einen Anfall haben, dämonische Bücher wie das weltbekannte Necronomicon schreiben.

Hatte Ghosted 1 noch einige Startschwierigkeiten, was vor allem daran lag, dass der Band nichts Neues bieten konnte – das Haunted House-Thema ist nach etlichen Found Footage-Streifen doch ziemlich ausgelutscht -, weiß Band 2 schon besser zu gefallen. Die Figur des Jackson Winters ist bekannt und auch Trick und Anderson (als Geist) sind wieder mit von Partie. Dazu Ninas Bruder Skinner, was im Rahmen der Story Sinn macht und auch auf andere Weise innerhalb der Story noch zum Tragen kommt. Auch das Thema der dämonischen Besessenheit und die »Bruderschaft des geschlossenen Buches« ist um einiges origineller und keine bloße Kopie von Teil 1. Später gesellt sich noch etwas an indianischer Mythologie dazu, denn natürlich hat Wenona Blood Crow einen eigenen Plan und Nina ist nicht ohne Grund ausgebüxt.

Dazu erhält Jackson Winters deutlich mehr Background, denn hier sieht man in Rückblenden, was in Teil 1 nur angedeutet wurde, nämlich was bei dem verhängnisvollen Casinoüberfall, der Winters ins Gefängnis brachte, tatsächlich schief gelaufen ist. Auch bringt der Casinoüberfall diese Geschichte indirekt erst ins Rollen.

Dazu gesellen sich noch einige originelle Ideen, wie ein Dschungel voller Geistertiere, die von Zeichner Davide Gianfelice, sehr cool in Szene gesetzt wurden. Auch wenn die Bilder des Italieners recht grob, teils nur skizzenhaft wirken, gehen sie inklusive der Kolorierung absolut in Ordnung. Das Ende verspricht schließlich, dass sich Winters jetzt endgültig Feinde gemacht hat und es für ihn noch nicht vorbei ist.

Fazit:
Nachdem Ghosted 1 nicht sonderlich originell war, rappelt sich die Serie mit Band 2. Das Thema gefällt und an den Figuren wird gearbeitet.

(eh)