Crazy Horse, das Leben und Vermächtnis eines Lakota-Kriegers
William Bill Matson
Crazy Horse, das Leben und Vermächtnis eines Lakota-Kriegers
Historie, Biografie, Hardcover, Traumfänger Verlag, Hohenthann-Schönau, März 2017, 360 Seiten, 22,50 Euro, ISBN: 9783941485525, aus dem Amerikanischen übersetzt von Martin Krueger
Der Mann, der Mythos und die Legende – Eine neue Perspektive
Floyd Clown, Doug War Eagle und Don Red Thunder sind die Repräsentanten der Crazy Horse-Familie. Mit der Hilfe von B. Matson enthüllen sie Familiengeschichten, die ein neues Licht auf das Leben und den Tod werfen, die das bisher bekannte Wissen über den bekannten Krieger der Lakota verändern werden.
Es wird Zeit, dass diese reiche Quelle an mündlicher Überlieferung, erzählt mit der Stimme der Native Americans, endlich gehört wird.
Die Edward Clown-Familie, die nächsten noch lebenden Verwandten des großen Lakotahäuptlings, präsentieren mit Crazy Horse, das Leben und Vermächtnis eines Lakota-Kriegers sowohl die Familiengeschichte als auch Erinnerungen an ihren berühmten Großvater. In vielerlei Hinsicht unterscheidet sich die mündlich überlieferte Geschichte von dem, was in bisherigen und weithin akzeptierten Biografien über Crazy Horse veröffentlicht worden ist. Die Familie klärt die Ungenauigkeiten und teilt ihre Geschichte über die Vergangenheit, auch das, was es für sie bedeutet, Lakota zu sein. Sie greift Aspekte ihrer Ahnenforschung auf, lässt uns am Leben von Crazy Horse teilhaben, an seine Motivationen, seinen Tod. Floyd Clown, Doug War Eagle und Don Red Thunder sagen in dieser Biografie auch, warum sie sich bisher ruhig verhielten, warum sie so lange ihr Wissen bisher für sich behalten haben und wie der Entschluss gefasst wurde, endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen, weil nur sie diese kennen.
Dieses Buch ist eine überzeugende Ergänzung zu einer Reihe von Arbeiten über Grazy Horse und die komplizierten, oft widersprüchlichen Ereignisse jener Zeit in der amerikanischen Geschichte. Treffender als Floyd Clown in einem Interview kann man es nicht sagen: »Alle 300 Bücher über meinen Großvater sind Fiktion. Alle Filme über ihn sind Fiktion. Dank eines Gerichtsverfahrens können wir nun das öffentlich sagen.«
Autor William Matson hat ganze Arbeit geleistet. Crazy Horse, das Leben und Vermächtnis eines Lakota-Kriegers ist eine tiefgründige, präzise recherchierte Familiengeschichte von Tashunke Witko. Der große Held aller Indianer hat zwar keine direkten Nachkommen, doch stammt die Edward Clown-Familie von seiner Halbschwester Iron Cedar ab. Zum ersten Mal in der Geschichte werden die mündlichen Überlieferungen von Iron Cedar der Öffentlichkeit präsentiert. Auf der Grundlage vieler Dokumente taucht der Leser in Crazy Horses Kindheit, in das Familienleben ein. Er nimmt an Jagden und Kämpfen wie zum Beispiel am Fetterman-Massaker, an den Schlachten am Rosebud Creek und Little Bighorn River teil. Er erfährt geschichtsträchtige Details über Crazy Horses Kapitulation und Ermordung. Aus Angst vor Vergeltung durch die Regierung unternahm die Familie große Anstrengungen, um anonym zu bleiben. Mit Veröffentlichung dieser hervorragenden Biografie ist ein Meilenstein gesetzt worden, denn die Zeit war mehr als reif, dass die Repräsentanten der Crazy Horse-Familie ihre Geschichte erzählen. Ich kann denjenigen, die mehr über den Lakotahelden wissen wollen, dieses Buch bestens empfehlen.
(wb)