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Perry Rhodan Band 2893 – Unter dem Spiegel

Leo Lukas
Perry Rhodan Band 2893
Unter dem Spiegel

Die Handlung des Romans ist schnell erzählt … Leo Lukas erledigt das auf den letzten zehn Seiten. Auf den vorherigen sammelt sich das Team, und zwar nicht auf der Chefetage, sondern in den diversen Esstempeln der RAS TSCHUBAI. Die drei Individualisten Tennert, Errchchauk und Fabienne kamen über ihr Interesse an vegetarischen Spezialitäten und ihre Köperlänge zusammen. Man nennt sie die »drei Bohnenstangen«.

Wir lernen ihre Vorlieben und Marotten auf einer von Spott und Hohn begleiteten Tour durch die Aufenthaltsorte anderer Besatzungsmitglieder kennen, was ein interessantes Panorama des Alltags an Bord des Fernraumschiffs ergibt, solange man verschrobene Details und die pointierten Dialoge eines SF schreibenden Kabarettisten zu schätzen weiß.

Dann wird einer der drei zu seiner Verblüffung von Perry Rhodan für einen risikoreichen Einsatz angefordert und stellt am Treffpunkt erleichtert fest, dass die anderen auch dabei sind. Es geht ins Trallyom-System, wegen der Besatzung der wieder aufgetauchten LAURIN-Delta: Nach der seltsamen Energielohe, die sie einhüllte, liegen alle tot herum, mit diesem irrsinnig glücklichen Ausdruck auf dem Gesicht, den auch die von Onodaurd Getöteten aufwiesen. Und alle starben zugleich ohne sichtbares Zeichen von Gewalteinwirkung.

Hochrechnungen, über deren Nachvollziehbarkeit wir besser nicht zu viel nachdenken, ergeben, dass die Maschine, die allen Besatzungsmitgliedern des Beibootes schlagartig Leben, Seele, im Serien-Jargon die ÜBSEF-Konstante entzog, so stark ist, dass sie alle Lebewesen der gesamten Galaxis Orpleyd auf einmal töten könnte, um sie dem Entwicklungsprozess der Superintelligenz KOSH einzuverleiben. Der Wissenschaftler Harold Parnhamer, seines Zeichens Thanatologe, prägt die Bezeichnung »Schnitter«.

Angesichts der extremen Gefahr ruft man eine Bordversammlung ein. Die Vertreter zentraler Sektionen der RAS TSCHUBAI stimmen über Perry Rhodans Plan, die Materiesenke zu verhindern, ab, was die Diplomatin Fabienne Iukik organisiert. Die Zeiten des Großadministrators sind vorbei, heutzutage entscheidet die Besatzung des Einsatzraumers demokratisch über das Vorgehen.

Um weitere Felder für die Darstellung individueller Aktivitäten zu gewinnen, lässt der Autor Perry Rhodan drei Teams aus je vier Mitgliedern bilden, die erneut ins Trallyomsystem vorstoßen. Ertruser-Bohnenstange Jamal Tennert gehört mit der Posmi Aurelia und dem Xenoinformatiker Essnor zum Team Rhodan. Sie wollen auf den Gyan-Mond Woy, wo »unter dem Spiegel« der gyane Kriegs-Operator residiert. Rhodan möchte die Struktur der Kohäsion, der gyanen Regierung, verstehen.

Den Mond Portechter, auf dem der Erkenntnis-Operator Shydaurd residiert, steuern das Team Dorksteiger mit dem Transmitterspezialisten Errchchauk, Harold Parnhamer und der Larin Pey-Ceyan an, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu sammeln.

Das dritte Team leitet der Gestaltwandler Attilar Leccore. Es soll zum Regierungssitz auf Gyan vorstoßen. Leccore will dort Körper und Erinnerung eines hochrangigen Regierungsmitglieds übernehmen, um im wahrsten Sinne des Wortes an Insider-Informationen zu kommen. Fabienne Iukik, die Raumlandesoldatin Kazell O´Daugherty und der Kelosker Gholdorodyn begleiten ihn.

Auf diese Weise füllt sich der Roman mit vielen winzigen, witzigen Episoden an verschiedenen Handlungsorten. Damals, als ich ihn als Hörbuch hörte, war er mir zu geschwätzig. Nachträglich fiel mir auf, dass ich doch sehr viele der Begebenheiten in Erinnerung behalten hatte. Und ja, sie finden etwas. Was Wichtiges: die Bannwelt des Vtaud-Clans, der viel mehr über Pläne, Ziele und Machenschaften weiß als die normalen Gyanli. Um die geht es im folgenden Roman des zweiten Wiener Autoren im PERRY RHODAN-Team, Michael Marcus Thurner. Und der wartet mit mehr Handlung auf und führt die Figuren weiter.

(at)