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Der Fluch von Downers Grove

der-fluch-von-downers-groveDer Fluch von Downers Grove
Originaltitel: The Curse of Downers Grove
AliBella Pictures, Bystander Films, Management Production Entertainment (MPE), Mangrove Media, Myriad Pictures, O.D.D. Entertainment, USA, 2014

Thriller, Mystery, Tiberius Film GmbH, München, Januar 2016, 1 DVD im Amaray Case, ca. 85 Minuten, 7,99 Euro, EAN: 404165815033, FSK 16, Vorlage: Michael Hornburg, Drehbuch: Bret Easton Ellis, Derick Martini, Regie: Derick Martini, Darsteller: Helen Slater, Kevin Zegers, Mark L. Young, Penelope Mitchell, Bella Heathcote, Lucas Till, Zane Holtz, Tom Arnold, Lars Slind, Jacqueline Emerson, Martin Spanjers, Marcus Giamatti, Steven Martini, Kayla Servi, Sherilyn Henderson, Musik: Pinar Toprak

www.tiberiusfilm.de

Auf dem kleinen Ort Downers Grove, nahe Chicago, scheint ein Fluch zu liegen. Genauer gesagt auf der örtlichen High School, noch genauer gesagt auf dem jeweiligen Abschlussjahrgang dieser High School. Seit das Gebäude 2004 auf dem Gelände eines alten Indianerfriedhofs gebaut wurde, stirbt jedes Jahr ein Schüler in der Woche vor seinem Abschluss eines gewaltsamen Todes. Chrissie Swanson (Bella Heathcote Stolz und Vorurteil und Zombies, The Neon Demon) glaubt eher an tödlichen Übermut unter Alkohol- und Drogeneinfluss als an einen Fluch und startet entsprechend unbeschwert in ihre letzte Schulwoche.

Als Chrissie auf einer Party beinahe vergewaltigt wird, kann sie ihren Angreifer Ian (Mark L. Young) empfindlich verletzen und entkommen. Der kann diese Schlappe nicht auf sich sitzen lassen, zumal nun sein Studium in Gefahr ist, sollte sich Chrissie entschließen, Anzeige zu erstatten. Ian beginnt Chrissie zu stalken und ihre Familie zu bedrohen. Die Situation spitzt sich immer weiter zu. Sollte es doch einen Fluch geben, der dieses Jahr bei Chrissie zuschlägt?

Nach einigen Szenen, in denen der Fluch erwähnt wird und Chrissie dies als pure rauschbedingte Leichtsinnigkeit der Opfer abtut, wird das Thema nahezu völlig fallen gelassen, um sich auf die Handlung zwischen Chrissie und ihrem Beinahe-Vergewaltiger Ian zu konzentrieren. Nach und nach geraten auch ihrer besten Freundin Tracy (Penelope Mitchell aus Hemlock Grove), Chrissies Love-Interrest Bobby (hier reichlich blass, der neue McGyver Lucas Till) und ihr kleiner Bruder David (Martin Spanjers) zum Gegenstand in Ians Psycho-Spielen, die immer weiter eskalieren.

Das Ganze könnte, was die Konzentration auf die jugendlichen Protagonisten, die Storyentwicklung und das Setting angeht, gut und gerne aus den 1980er Jahren stammen, in denen auch die Karriere von Autor Bret Easton Ellis (Unter Null, American Psycho), der hier für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, seinen Anfang nahm. Dies tut der Spannung keinen Abbruch, Ellis und Regisseur Derick Martini (Runaway Girl) verstehen es, die Spannung zu halten, einige humorige Momente einzubauen.

Dazu bleibt Der Fluch von Downers Grove stets in der Schwebe zwischen Psychothriller und Phantastik und es wird nicht aufgedeckt, ob der Fluch von Downers Grove tatsächlich existiert.

Als Zuschauer ahnt man natürlich, dass noch irgendetwas mit Chrissie geschehen muss, um den Bogen zurück zu dem (vermeintlichen?) Fluch zu spannen. Das Finale kehrt dann auch tatsächlich zurück zum Ausgangpunkt und macht im Kontext des Films Sinn, ebenso wie Chrissies Visionen.

Das Cover von Tiberius Film ist eine Eigenproduktion der Firma und sieht eher nach Geister- oder Dämonengrusel aus; hat mit dem Film absolut nichts zu tun.

Fazit:
Der Fluch von Downers Grove könnte aus den 1980ern stammen, hält bis zuletzt die Schwebe zwischen Psychothriller und Mystery und überzeugt mit einer überraschenden Story.

(eh)