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Hirngespenster

Ivonne Keller
Hirngespenster

Psychodrama, Taschenbuch, Knaur Verlag, München, September 2014, 416 Seiten, 8,99 Euro, ISBN: 9783426515495, Titelbild: Elisabeth Ansley
www.droemer-knaur.de

Ivonne Keller ist eine neue Autorin beim Knaur Verlag und stellt mit Hirngespenster ihren Debütroman vor.

Aufgewachsen in einem hessischen Dorf, begeisterte sie schon in der Schule ihre Lehrer mit englischsprachiger Literatur. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Bad Vilbel in der Wetterau.

Silvie, eine lebenslustige junge Frau, führt mit ihrem Mann Johannes und den beiden Kindern ein ruhiges, aber nicht unbedingt glückliches, Leben. Sie kümmert sich nebenbei rührend um ihre tablettenabhängige Schwester Anna, die mit ihrem brutalen Mann Jens und den drei Kindern völlig überlastet ist.

Als Silvie sich in den charmanten Jens verliebt, denkt sie daran, aus ihrer Ehe auszubrechen. Doch bevor sie sich entscheiden kann, wirft ein folgenschwerer Unfall all ihre Pläne über den Haufen. Silvie erwacht als Gefangene in ihrem eigenen Körper, kann sich nicht mehr mitteilen und ist völlig auf die Hilfe ihres Mannes und dessen früheren Geliebten und jetzigen Lebensgefährtin Sabina angewiesen. Sie vermisst ihre Schwester, die nie zu Besuch kommt und sich auch sonst in Luft aufgelöst zu haben scheint. Das alles kommt Silvie sehr merkwürdig vor und sie beginnt sich Schritt für Schritt ins Leben zurück, um zu kämpfen.

Hier ist der Autorin ein wirklich unterhaltsamer Roman gelungen, der nicht mit Brutalität oder Action überzeugt, sondern psychologisch sehr gut aufgebaut ist und in einem unerwarteten Finale endet. Das Buch besteht aus vielen Rückblenden, die Silvie gedanklich unternimmt, und der Leser erfährt immer mehr Hintergründe aus dem Leben der Hauptcharakteren. Da die Rückblenden alle die Namen der Person tragen, in dessen Vergangenheit sich Silvie gerade befindet, kann man den Geschehnissen sehr gut folgen.

Es hat mir viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen und mit dem Wissen, das ich am Schluss hatte, würde ich es auch noch einmal lesen, denn ich bin mir sicher, es dann aus einer völlig anderen Sicht zu sehen. Aber mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten und ich kann jedem nur abraten, das Ende zuerst zu lesen. 🙂

Ich hoffe noch auf viele weitere Romane von Ivonne Keller und wünsche ihr viel Erfolg beim Knaur Verlag.

(sg)