Invasion vom Mars
Invasion vom Mars
Originaltitel: Invaders from Mars
Regie: Tobe Hooper, Drehbuch: Dan O’Bannon, Don Jakoby, Produktion: Menahem Golan, Yoram Globus, Darsteller: Karen Black, Hunter Carson, Timothy Bottoms, Laraine Newman, James Karen, England 1986, Laufzeit: 96 Minuten
Die 80er Jahre wurden u. a. geprägt durch das Produzentenduo Golan und Globus. Zunächst machten sie sich einen Namen durch Actionfilme mit Sylvester Stalone und Chuck Norris, um sich später auch in anderen Genres zu versuchen. So kam es, dass beide Produzenten eine Spannbreite abdeckten, die vom Kinderfilm über Action und Horror bis zur Literaturverfilmung reichte. Allerdings kreierten sie gegen Ende der 80er Jahre immer mehr Flops, was dazu führte, dass ihre Cannon Group pleiteging.
Einer dieser Flops war der 1986 produzierte Film Invasion vom Mars, einem Remake des gleichnamigen SF-Klassikers aus dem Jahre 1953. Es geht um den Jungen David, der in einer Gewitternacht beobachtet, wie ein riesiges UFO in der Nähe seines Hauses landet. Allerdings glaubt ihm niemand. Schon am nächsten Morgen benimmt sich Davids Vater merkwürdig. Später auch seine Mutter. Zusammen mit der Schulpsychologin Linda, der er seine Beobachtungen anvertraut, versucht er, die schleichende Invasion zu stoppen.
Der Klassiker von William Cameron Manzies ragt aufgrund seiner teils surrealen Optik aus den B-Movies der 50er Jahre weit hinaus. Er erzählt eine Invasion von Außerirdischen aus der Sicht eines Kindes. Die Mischung aus Kinder-, SF- und Paranoia-Film ist auch heute noch sehenswert. Das Remake von Tobe Hooper besitzt zwar diverse Anspielungen auf das Original, aber versucht sich eher, in das SF-Action-Genre einzuordnen. Der Weg, der zum Hügel führt, hinter dem das UFO gelandet ist, wurde fast eins zu eins vom Originalfilm entnommen. Wer genau aufpasst, sieht, dass die Schule William Cameron Manzies School heißt. Der Film steckt voller solcher versteckter Hinweise. Zwischendurch darf auch Tobe Hooper seine eigenen Filme zitieren, wie etwa Poltergeist, Lifeforce und, wer genau aufpasst, seinen Klassiker Texas Chainsaw Massacre.
Während Invasion vom Mars aus dem Jahr 1953 ein durch und durch ernster Film ist, lockert Hooper die Handlung des Remakes durch jede Menge Gags und skurrile Monster auf. Aus dem einstigen Drama wird eine witzige Mischung aus Monsterkloppen und 50er Jahre-Trash-Nostalgie. Auch wenn die angedeutete Paranoia-Stimmung nicht ganz so gut herüberkommt wie im Original, macht der Film Spaß und bietet äußerst kurzweilige Unterhaltung.
Für Filmfreunde besonders interessant ist, dass in der nun veröffentlichten Version von Koch Media das Originalende eingefügt wurde, das für den damaligen Kinostart und die spätere Videoversion entfernt wurde und nun zum ersten Mal überhaupt zu sehen ist.
(mp)