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Mouse Guard: Die schwarze Axt

David Petersen
Mouse Guard: Die schwarze Axt

Comic, Hardcover, Cross Cult, Ludwigsburg, Februar 2014, 192 Seiten, 24,90 Euro, ISBN 9783942649698, ab 10 Jahren

1115: Die Wachmaus Celanawe wird von seiner Matriarchin auf eine Suche geschickt. Er soll zusammen mit der alten Mäusin Em, die weitläufig mit ihm verwandt ist, die Schwarze Axt suchen. Beide sind Nachfahren von Farrer, der diese legendäre Axt geschmiedet hat. Allerdings hat diese Axt auch ihre dunklen Seiten: Wer sie trägt, gibt das Leben, das er vorher hatte, vollständig auf, und muss bereit sein, viele Opfer zu bringen. Trotzdem macht sich Celanawe auf die Suche – für seine Matriarchin, die er heimlich liebt. Bei ihrer Suche hilft Conrad, ein Schifffahrer, der es mit Regeln nicht so genau nimmt, aber auch seine guten Seiten hat. Conrad verspricht sich von dieser Queste endlich die Anerkennung, die ihm aus seiner Sicht schon lange zusteht. Nach einer gefährlichen Schifffahrt und der Verfolgung einiger Spuren werden sie endlich fündig. Die Schwarze Axt trägt jetzt der König der Iltisse. Allerdings ist dieser nicht bereit, sich von der Axt zu trennen. Erst als Celanawe vorschlägt, im Gegenzug den Fuchs zu erledigen, der immer wieder die Nachkommen des Iltis-Königs tötet, erklärt sich dieser bereit, sich von der Axt zu trennen. Em stellt sich als Geisel zur Verfügung, um dem König die Sicherheit zu geben, dass Celanawe zurückkehrt. Aber für eine Maus allein ist das ein lebensgefährliches Unterfangen – auch wenn sie vorerst die Axt tragen darf.

Die Vorgeschichte zu den ersten beiden Mouse-Guard-Bänden Herbst 1152 und Winter 1152 ist von der Qualität her den beiden anderen Bänden ebenbürtig. Die Story bietet eine spannende Queste, in der die Härte des Mäuselebens dargestellt wird und sich der Autor auch nicht scheut, Hauptfiguren sterben zu lassen oder sie ambivalent und verletzlich darzustellen. Das verleiht dem Comic Tiefe. Auch die Feinde werden nicht schwarz-weiß gezeichnet, sondern ambivalent und in ihren eigenen Motiven dargestellt. So ist der Iltis-König nicht schlecht, sondern fair, sein Untertan jedoch nicht. Der Fuchs ist nicht nur Feind, sondern Mutter zweier Welpen. Mut, Verletzlichkeit, Trauer, Enttäuschung, Zweifel, Liebe, Kameradschaft, Opferbereitschaft, Entscheidungsfindung, in die Zukunft schauen – all das vermittelt der Comic. Er vermittelt auch, dass jede Entscheidung und Handlung Konsequenzen hat, im Guten wie im Schlechten. Und natürlich, dass Gewalt ebenfalls Konsequenzen hat. Von den Themen her also sehr gelungen. Auch die Zeichnungen sind von gewohnt guter Qualität und unterstreichen die dargestellte Situation. An Extras bietet der Comic ein Vorwort von Terry Jones, Kurzinfos zum Autor, Karten, Ahnentafeln, Bilder und Hintergrundtexte zur Geschichte selbst und zum Mäuseleben (Hierarchie, Gilden), Schauplätzen (Gebäuden, Schiffen) und eine Galerie, in der die Welt von Mouse Guard von verschiedenen Zeichnern interpretiert wird. Gelungen!

(ud)