Yamada-kun & the 7 Witches 1
Miki Yoshikawa
Yamada-kun & the 7 Witches 1
Manga, Softcover, Carlsen, Hamburg, Juni 2014, 208 Seiten, ISBN: 9783551797513, ab 12 Jahren
Ryo Yamada ist ein echter Problemschüler. Er interessiert sich keinen Deut für die Schule, ist ein Raufbold und macht grundsätzlich nur das, was er will. Ganz anders Urara Shiraishi: Sie lernt fleißig, ist unauffällig und gilt als Schulbeste. Eines Tages stolpern beide die Treppe hinunter und küssen sich aus Versehen. Und da passiert es: Beide tauschen den Körper! Urara steckt jetzt in Ryos Körper und Ryo tickt fast aus, weil er hautnah Brüste und Scheide sieht. Aber die Freude währt nur kurz, denn Ryo bekommt ebenso hautnah mit, wie Urara von Mitschülerinnen gemobbt wird. Urara dagegen genießt es, in Ryos Körper unbehelligt zu sein und fängt an, Ryos negatives Bild bei den Lehrern zu korrigieren, indem sie für ihn gute Noten schreibt und sich benimmt. Ryo passt die Mobberei nicht und er beginnt, sich in Uraras Körper zu wehren. Er gewinnt dadurch die Bewunderung anderer Mädchen und den Respekt der Jungen. Als die beiden durch Uraras Überlegungen darauf kommen, wie sie ihre Körper wieder zurücktauschen können, haben beide Seiten Vorteile durch den Tausch erlangt. Diese Vorteile nutzen sie, indem sie in brenzligen Situationen wieder die Körper tauschen. Um das weiterhin zu genießen, beschließen sie, ihr Geheimnis zu wahren. Leider entdeckt ein Mitglied des Schülerrats ihren Körpertausch.
Der 1. Band der Reihe erinnert an die diversen Körpertauschfilme, die u.a. in den 80ern gedreht worden sind und sich großer Beliebtheit erfreuten (Switch – die Frau im Manne, Hilfe, ich bin ein Junge!, Body Switch – Verhexte Küsse u.a.). Aber auch im Manga-Bereich wird sich ähnlicher Thematik angenommen, z.B. in CutexGuy, in der ein Mädchen immer dann zum Jungen wird, wenn ihr Herz vor Liebe klopft. Kein Wunder, ist diese Thematik doch eine wunderbare Spielwiese, um die Rollenklischees so richtig durch den Kakao zu ziehen. Das wird auch im vorliegenden Manga versucht und z.T. auch lustig umgesetzt, allerdings mehr aus der Sicht des Jungen, was für eine weibliche Leserschaft schade ist. Gut gelungen: Auch Probleme wie Mobbing werden angesprochen und wie Erwartungen in der Gesellschaft daran hindern, sich zu wehren. Da Yamada sich an keine Regeln hält, findet er eine Lösung für Urara. Der Manga selbst propagiert aber indirekt den Ausgleich zwischen Angepasstsein und Grenzübertretung – beide Hauptcharas, die völlig unterschiedlich gepolt sind, profitieren von der Sichtweise des jeweils anderen und entwickeln sich weiter, wobei das gerade bei Yamada deutlich wird.
Fazit: Bodyswitch-Komödie mit etwas Tiefgang.
(ud)