Wasteland
Wasteland
Am Ende der Menschheit
Originaltitel: Wasteland
Modus Operandi Pictures, USA, 2011
Sunfilm Home Entertainment/Tiberius Film, München, 03. Juli 2014
1 DVD im Amaray Case, SciFi/Action/Abenteuer, Laufzeit: ca. 77 Minuten, FSK 16, Regie: Kantz, Drehbuch: Kantz, Lucas Culshaw, Darsteller: Garret Sato, Derrel Maury, Janelle Velasquez, Jordan Lawson, Musik: Sean Gordon, Salvador Perales
www.tiberiusfilm.de
Allen Widrigkeiten der Post-Apokalypse zum Trotz hat sich Keo mit seiner Familie ein friedliches und genügsames Leben bewahrt. Eines Tages jedoch erhält Keos Familie Besuch vom umherstreifenden Priester Caine und seiner Sekte. Sie vergewaltigen und töten Keos Frau und entführen seinen kleinen Sohn. Vermeintlich tot wird Keo zurückgelassen, doch er überlebt. In der Hoffnung, dass sein Sohn noch bei ihnen ist, setzt Keo alles daran, Caine und seine Bande zu finden. Nach Jahren der Suche, in denen er allen Gefahren getrotzt hat, nähert er sich endlich seinem Ziel.
War es früher so, dass kostengünstige (meist europäische) Blockbuster-Kopien erst nach dem Vorbild in die Kinos oder Videotheken kamen, bringt Sunfilm nun – während wir immer noch auf den lange angekündigten Mad Max-Reboot Fury Road warten – den Endzeit-Flick Wasteland unters Heimkinovolk. Wahrscheinlich sieht Fury Road mit Tom Hardy und Charlize Theron am Ende allerdings doch etwas besser aus als der sichtbar günstig produzierte Wasteland. Die eintönige Landschaft und die simplen Schnitt- und Videoeffekte katapultieren den Zuschauer direkt zurück in die 1980er Jahre. Den Namen Michael McCants, der hier unter Künstlernamen »Kantz« Regie führt, sollte man sich trotzdem merken. Mit sichtbarem Enthusiasmus holt er das Beste aus den eingeschränkten Mitteln heraus. Mit einem ausgefeiltem Drehbuch und ausreichend Budget sollte »Kantz« in der Lage sein, einen brauchbaren Film abzuliefern. Vielleicht geht es ihm wie einst Robert Rodriguez mit seinem El Mariachi/Desperado. Es wäre ihm zu wünschen.
Bis dahin werden hier hinreichend bekannten Post-Apokalypse-Klischees – marodierende Banden, Mutanten, Kannibalen aber auch eine Gruppe Karate-Chicks und eine Prise Esoterik – zu einem schlingernden und bisweilen etwas träge wirkenden Billig-Actioner (scheinbar hat es auch nicht für motorisierte Fahrzeuge gereicht) verwurstet, in dem alle vorhersehbaren Zutaten – ob notwendig oder nicht – nach und nach abgehakt werden. Das Ende bietet dagegen eine handfeste Überraschung, die durch den abrupten Schluss noch nachwirkt.
Passend zu der schlichten Ausführung sind auch die Schauspieler nahezu unbekannt. Lediglich Keo-Darsteller Garett Sato war in einigen Großproduktionen wie z.B. in Wolverine: Weg des Kriegers zu sehen. Der Rest des Casts changiert gnadenlos, was die schludrige deutsche Synchronisation noch unterstützt.
Fazit:
Von Anfang an hat man bei Wasteland das Gefühl, dass die Ambitionen höher gesteckt sind, als das Ergebnis glauben macht und dass mit mehr Geld auch viel mehr drin gewesen wäre. Von Regisseur »Kantz« dürfte noch einiges zu erwarten sein.
(eh)