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Slasher in the Woods

Slasher in the Woods
Originaltitel: Down the Road / Nobody gets out alive
Team Spontaneous Pictures, Kphat Productions, Imagination Worldwide, USA, 2013

Sunfilm Home Entertainment/Tiberius Film, 07. November 2013, 1 DVD im Amaray Case, Thriller/Horror,  Laufzeit: ca. 73 Minuten, FSK: 18, Regie:  Jason Christopher, Drehbuch: Jason Christopher, Darsteller: Jen Dance, Shaun Paul Costello, Brian Gallagher, Chelsea Garner, Chris Ready, Clint Howard, Musik: Gene Micofsky
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Vor 20 Jahren musste der Witwer Hunter Isths mit ansehen, wie seine 12-jährige Tochter Angela vom Auto einiger Kids in Feierlaune überrollt wurde. Seit dem wurde Hunter nicht mehr gesehen. Es halten sich jedoch die Gerüchte, dass er den Verstand verloren und sich in den Wald zurückgezogen hat, wo er über die Jahre für das Verschwinden mehrerer Teenager verantwortlich ist. Die passende Lagerfeuergeschichte für Jenn und ihre Freunde, die bei einem Campingwochenende im Wald die Sau rauslassen wollen. Bald müssen sie jedoch feststellen, dass die Geschichte um Hunter Isths keine Erfindung ist.

Slasher in the Woods ist laut Coverzitat »eine Hommage an die großartigen Slasherfilme der 70er und 80er Jahre« und angeblich hat auch Freitag der 13.-Drehbuchautor Victor Miller Regisseur Jason Christopher beratend zur Seite gestanden. Was allerdings 1980 noch einigermaßen innovativ war und die Kinogänger in Massen erschreckte, rührt heute eher zum Gähnen. Zumal es ein alter Knacker mit Vorschlaghammer in Sachen Bedrohlichkeit kaum mit Jason Vorhees aufnehmen kann. Für fünf Jugendliche, die voll im Saft stehen, sollte es eigentlich keine Schwierigkeit sein, den in die Jahre gekommenen Einsiedler zu überwältigen. Chancen gäbe es dazu einige. Stattdessen stolpert das Jungvolk lieber planlos durch den kargen Wald, lässt sich gefangen nehmen, sodass Hunter ausreichend Gelegenheit hat, allerlei Zimmermannswerkzeug an seinen unfreiwilligen Gästen auszuprobieren. Hier ist auch die Freigabe ab 18 zu suchen, auch wenn immer noch deutlich erkennbare Schnitte vorhanden sind.

Wie viele andere Filme dieser Art tappt auch Slasher in the Woods in die Falle, sich zu sehr auf die Genrestandards zu konzentrieren, statt auf die notwendige Figurenzeichnung. Lediglich Jenn bekommt eine vage Vorgeschichte zugestanden, von der man vergeblich erwartet, dass sie noch einmal aufgegriffen wird.

Trotz aller Schwächen muss man dem Film auch einige optisch überzeugende Momente attestieren und sogar einige Szenen, die tatsächlich Suspense aufbauen. Leider werden diese meist durch die Folgeszenen schon wieder entwertet. So pendelt Slasher in the Woods ständig zwischen »ganz brauchbar« und »absolut dilettantisch«.

Genrefreunde sollten lieber zu No one Lives greifen, der kurz zuvor bei Sunfilm erschienen ist. Obwohl auch der den Hommage-Faktor hat, ist er deutlich moderner und frischer ausgefallen.

Fazit:
Im Wald nichts Neues. Reißbretthafter Laienslasher, dem ein wirklich überzeugender Bösewicht abgeht und den man irgendwie schon Dutzende Male gesehen hat.

(eh)