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Blutgletscher

Blutgletscher

Regie: Marvin Kren, Drehbuch: Benjamin Hessler, Produktion: Helmut Grasser, Darsteller: Gerhard Liebmann, Edita Malovcic, Brigitte Kren, Santos, Hille Beseler, Felix Römer, Österreich 2013, Laufzeit: 97 Minuten

Österreichs Filmemacher machen es ihren deutschen Kollegen vor. Statt sich auf 08/15-Komödien zu konzentrieren, versucht man sich in der Alpenrepublik in verschiedenen Genres. Dabei gibt es auch immer wieder einen Abstecher in das von deutschen Produzenten so geschmähte Horrorgenre. Nach den Erfolgen der beiden In drei Tagen bist du tot-Filme und dem sich auf Ästhetik und Atmosphäre konzentrierenden »Hotel« kommt nun der neueste Streich mit dem Titel Blutgletscher.

Es geht um eine Klimaforschungsstation in den Alpen. Wissenschaftler entdecken dort einen rötlich verfärbten Gletscher. Kurz darauf geschehen sonderbare Dinge vor sich. Bizarre Mutationen (halb Säugetiere, halb Insekten) machen Jagd auf die Forscher.

Die Machart von Blutgletscher stellt den österreichischen (Horror-)Film auf eine neue Ebene. Dies hat vor allem mit den Monstern zu tun, welche in dem Film ihr Unwesen treiben und in früheren deutschsprachigen und vor allem österreichischen Horrorfilmen quasi nicht existierten. Die Mutationen sind recht gelungen. Die oben erwähnte Mischung aus Säugetieren und Insekten verleiht den »Viechern« eine wunderbar trashige Note (die 50er Jahre lassen grüßen). Dabei sind wir auch schon bei einem weiteren Aspekt des Films. Marvin Kren geht in Blutgletscher eine gekonnte Gratwanderung zwischen Trash und Horror ein, wobei er stellenweise auch einen eigenwilligen Humor durchscheinen lässt. Das beste Beispiel dürfte hierbei die »Pinkelszene« sein, welche ohne Diskussion die Note 1 erhält. Aber auch andere Szenen sind nicht ohne Ironie bzw. Selbstironie.

Bei all dem Monsterkloppen muss man jedoch auch folgendes erwähnen: Blutgletscher wird mit den Worten »Österreichs Antwort auf Das Ding aus einer anderen Welt« beworben. Bei der Sichtung des Films kommt man nicht umhin, sämtliche anderen Filme herauszufiltern, bei denen sich Regisseur Marvin Kren bedient. Sein Film ist zwar sehr unterhaltsam, die Schockeffekte sind sehr gut umgesetzt und alles in allem macht der Film Spaß. Doch leider findet Kren aufgrund seiner Zitatitis nicht zu einem eigenen Stil. Dadurch kommt Blutgletscher über eine Zusammensetzung diverser Filmzitate kaum hinaus. Angefangen von dem Ding über Frozen und The last Winter bis hin zu Keiler und nicht zu vergessen der Trash-Granate Die Prophezeiung findet sich darin so ziemlich alles, was mit Mutationen (ob außerirdisch oder durch Umweltverschmutzung verursacht) zu tun hat.

Trotzdem ist der Film sicherlich wegweisend für weitere Horrorfilme made in Austria. Wer einen trashigen Horrorfilm mit abgefahrenen Alpenmonstern sehen möchte, ist hier genau richtig.

(mp)