Feinde der Zeit
Jugendbuch – Fantasy, Hardcover, FJB, Frankfurt am Main, August 2013, 544 Seiten, 16,99 Euro, ISBN: 9783841422101
Jackson Meyer ist zurück. Er hat die Geschichte umgeschrieben, um seine große Liebe zu retten, auch wenn das bedeutet, dass er sie nie wiedersehen wird und sie sich nicht an ihn erinnern kann. Also sucht Jackson eine Ablenkung, vielleicht will er auch einfach nur wirklich seine Fähigkeiten, die Zeitreisen, für einen guten Zweck einsetzen. Also stürzt er sich kopfüber in das Abenteuer Tempest. Er wird Agent der CIA Abteilung, die sich um Zeitreisen und die daraus resultierenden Probleme kümmert. Am Anfang läuft alles wie erhofft, wenn auch der eine oder andere Agent ein Problem damit hat, dass Jackson und sein Vater nun in der gleichen Einheit tätig sind. Aber als die Aufträge ernst werden wird schnell klar, dass eine einfache Änderung der Geschichte nicht immer etwas bringt. Denn zu Jacksons Schrecken ist er nicht der einzige, der seine ausgelöschte Vergangenheit mit Holly kennt. Und so ist ein geplantes Attentat auf die deutsche Bundeskanzlerin bald nur noch eines seiner geringsten Probleme.
Julie Cross nimmt den Faden da auf, wo sie ihn zum Ende des Buches Sturz in die Zeit fallen gelassen hat. Schnell wird klar, dass es sinnvoll wäre, Band 1 der Zeitreisetrilogie wirklich gelesen zu haben, da oft, grade zu Beginn des Buches, eine Menge Verweise auf die Handlungen in Band 1 erfolgen, sodass es schwer wäre der Handlung ohne das nötige Vorwissen zu folgen.
Cross wählt die Sichtweise des Ich-Erzählers, was es ihr ermöglicht die Hauptfigur Jackson Meyer erneut bis ins kleinste Detail auszuleuchten. Und so wird dem Leser ein Jugendlicher, wie er alltäglicher nicht sein könnte, mit Problemen wie Liebeskummer, dem Wunsch nach Anerkennung und einem relativ guten Verhältnis zu seinem Vater, nähergebracht. Dabei schafft Cross es, den jungen Meyer trotz aller Besonderheiten, die ihn letztlich eben zum Helden dieser Reihe machen, auch so darzustellen, dass es dem jugendlichen Leser relativ leicht fällt, sich mit ihm zu identifizieren. Und natürlich dürfen auch die starken weiblichen Agentenfiguren nicht fehlen.
Cross schafft hier eine interessante Mischung aus alltäglichen Problemen und deren Lösungsversuchen und dem Versuch die Welt mit besonderen Fähigkeiten in einer besonderen Situation zu retten. Und so wirken die Charaktere durchgehend autentisch und nachvollziehbar, was das Buch an sich durchaus lesenswert macht. Das es in punkto Spannung ebenfalls punkten konnte und auch der Schreibstil an sich sehr flüssig und souverän ist, macht die Lektüre, trotz der Länge des Buches, letztlich zu einer eher kurzweiligen Angelegenheit.
Fazit:
Ein Jugendbuch wie man es sich wünscht. Die alltäglichen Probleme der heutigen Jugend werden ebenso berührt, wie die klaren kleinen moralischen Botschaften, die man sich in solchen Büchern wünscht. Letztlich gute Unterhaltung für zwischendurch.
(jp)