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The Ark

The Ark
Originaltitel: Stranded

Regie: Roger Christian, Drehbuch: Christian Piers Betley, Roger Christian, Produktion: Isabella Battiston, Darsteller: Christian Slater, Brendan Fehr, Amy Matysio, Michael Therriault.
Kanada 2013, Laufzeit: ca. 84 Minuten

Wie man einen sehr guten SF-Film drehen kann, der in einer Mondstation spielt, zeigte uns vor wenigen Jahren Regisseur Duncan Jones mit seinem Debüt Moon. Wie man einen schlechten SF-Film drehen kann, der in einer Mondstation spielt, zeigt uns nun der kanadische Regisseur Roger Christian mit The Ark. Die Frage, die man sich nach der Sichtung dieses SF-Films stellt, lautet: Was hatte Christian eigentlich vorgehabt? Und dabei reicht ein Fragezeichen kaum aus.

Roger Christian hätte viel, sogar sehr viel aus der Handlung, die an eine Mischung aus Alien, Supernova und Sunshine erinnert, machen können. Leider aber geht er den Weg des geringsten Widerstands und liefert mit Stranded (so der Originaltitel) ein Werk ab, das über den B-Picture-Bereich hinaus in den C-Sektor schlittert. Der Anfang des Films ist, und dies muss man dem Regisseur zugestehen, wirklich gut und spannend gemacht: Den Mond trifft ein Meteoritenschauer. Davon betroffen die Station Ark. Wichtige Systeme zur Lufterzeugung werden dabei zerstört. Während der Reparaturen findet die Besatzung einen Meteoriten, in dem sich eine ungewöhnliche Substanz befindet. Und so geht der Film weiter: Die Astronautin Ava kommt damit in Berührung und entwickelt darauf Anzeichen einer Schwangerschaft. Der Rest ist wie folgt: Frau gebiert Monsterbaby. Dieses dezimiert die Besatzung.

Die Effekte wirken innerhalb der düsteren Atmosphäre, die der Film schafft, teilweise unfreiwillig komisch. Angefangen von den sich ausrichtenden Solarzellen, über das Monsterbaby bis hin zu dem ausgewachsenen Monster mit dem Aussehen eines (huch!) Menschen. Da gibt es dann natürlich den rational denkenden Arzt, der alle Ereignisse auf Halluzinationen zurückführt und die hysterischen Bemerkungen Avas, dass sie gerade ein Monsterbaby zur Welt gebracht hat, ebenfalls als Halluzination abtut. Dabei wiederholt er so oft, dass es sich bei allen Zwischenfällen um Halluzinationen handelt, dass man den lieben Mann am liebsten einliefern möchte.

Christian Slater versucht hier redlich in seiner Rolle als Crew-Leiter, zu retten, was zu retten ist. Doch da die Dramaturgie im Laufe des Films mehr und mehr in den C-Bereich übergeht, ist seine Mühe fast schon vergeblich.

Es ist schade, dass hier eine gute Grundhandlung ziemlich vermasselt wurde. Es ist vor allem nicht klar, ob The Ark von Anfang an als C-Produktion gedacht war oder ob hier ein B-Picture völlig in den Sand gesetzt wurde. Als C-Produktion ist er ein klein wenig zu gut, als B-Picture zu schlecht. Die Folge davon: Zuschauer, die von Filmen wie Sunshine und ähnlichen Produktionen angetan waren, werden hier bitter enttäuscht. Dagegen werden Zuschauer, die gerne C-Pictures wie etwa Dark Descent sehen, eher positiv überrascht sein.

(mp)