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Mark Brandis – Raumposition Oberon

Nikolai v. Michalewsky, Balthasar v. Weymarn
Mark Brandis, Folge 25
Raumposition Oberon

Folgenreich, Berlin, Juli 2013, Science Fiction, Audio-CD, 61 Minuten, 6,99 Euro, Titelillustration von Alexander Preuss

www.folgenreich.de
www.markbrandis.de

Gemeinsam mit seiner Crew von der Hermes gründet Mark Brandis, ehemaliger Testpilot der VEGA (Venus-Erde-Gesellschaft für Astronautik), die erste unabhängige Organisation für Raumnot-Rettungen. Sowohl die Union als auch die Republiken unterstützen Brandis in seinem Vorhaben, indem sie ihm Schiffe zur Verfügung stellen, unter anderem jene Delta 7, mit der Brandis und seine Gefährten den Bürgerkrieg erlebt haben. Doch kaum haben sie ihre Basis auf Luna in Betrieb genommen, erwartet sie bereits der erste Auftrag. Durch die Sprengung eines Raumschiffes ist eine tödliche Splitterwolke aus Raumschrott entstanden, die die Besatzung einer Raumstation und die Bewohner eines Weltraumklosters bedroht. Mark Brandis und sein Team haben für die Bergung der 112 Personen gerade einmal 11 Stunden Zeit, von der Union und den Republiken indes ist keine weitere Hilfe zu erwarten. Lediglich die Explorator mit Commander Bush wird dem Rettungskonvoi zugewiesen. Doch Bush ist nicht gerade gut auf Brandis zu sprechen und die Feuertaufe der Raumnot-Retter entpuppt sich als waghalsiges Unternehmen, bei dem nicht nur die Leben der zu bergenden Menschen auf dem Spiel stehen. Die Trümmer entwickeln sich zu regelrechten Geschossen, die auch für Mark Brandis und seine Crew zur tödlichen Bedrohung werden …

Mit dieser Folge feiert die Hörspielserie Mark Brandis ein weiteres kleines Jubiläum. Zumindest ist das Erreichen der 25. Episode in meinen Augen ein Grund zum Feiern. Nicht viele Hörspielserien schaffen es bei der derzeitigen Marktlage diese Zahl zu erreichen, zumindest nicht bei der hier gebotenen Qualität. Denn auch diese Folge vermag auf ganzer Linie zu überzeugen, obwohl Mark Brandis nicht mehr im Dienst der VEGA steht. Glücklicherweise haben Grischa Romen, Iwan Stroganow, Pablo Torrente und Dr. Rebecca Levy ihren Dienst ebenfalls quittiert, sodass der Hörer auf keinen der lieb gewonnenen Charaktere verzichten muss. Selbst John Harris bleibt in enger Verbindung mit seinem ehemaligen Mitarbeiter und ist in dieser Folge sogar der Vermittler des ersten Auftrags für die Raumnot-Retter, die hier wirklich eine echte Feuertaufe bestehen müssen. Abermals gelingt den Machern der Spagat zwischen Fakten und Fiktion, was im Booklet nachzulesen ist, inklusive weiterführenden Link zur ESA. Tatsächlich geht die Gefahr dieses Mal nicht von Piraten, Terroristen oder gar von feindlichen Lebensbedingungen im Weltraum aus, sondern von Schrottteilchen, die wie Geschosse durchs All jagen. Mehr denn je muss Mark Brandis seine Führungsqualitäten unter Beweis stellen und Michael Lott verleiht seinem Alter Ego die notwendige Vehemenz, die die Figur so glaubwürdig macht. Natürlich sind auch die restlichen Stamm-Sprecher wie Gerhart Hinze, Martin Keßler, Martin Wehrmann, David Nathan und Claudia Urbschat-Mingues mit von der Partie. Außerdem ist Hörspiel- und Synchronveteran Jürgen Thormann als Pater Connery dabei, sowie Maja Maneiro als Maria Connery und Dietmar Wunder als Tom O’Brien. Auch bei den Geräuschen wurde viel Wert auf Authentizität gelegt. Die Musik besteht größtenteils aus bekannten Stücken des Serien-Soundtracks, die aber passend zum Geschehen verwendet wurden und immer wieder schön anzuhören sind. Ein weiterer Meilenstein des Science-Fiction-Hörspiels, auch für Neueinsteiger gut geeignet.

Obwohl das Cover-Motiv des Booklets sehr passend gewählt wurde und auch entsprechend neugierig macht, ähneln sich die Titelbilder häufig. Vor allem beim flüchtigen Hinsehen und wenn die Blautöne überwiegen. Dennoch besitzen die einzelnen Folgen ein unverwechselbares Äußeres, das hervorragend zur Atmosphäre der Science-Fiction-Abenteuer passt.

Fazit:
Spannend inszenierter Spagat zwischen Fakten und Fiktion. Die Macher der Serie meistern das kleine Jubiläum der 25. Folge mit Bravour und wecken die Lust an weiteren Science-Fiction-Abenteuern.

(fh)