Der Mond ist nicht genug

Publiziert 3. Juni 2013 | Von Tanja Hoelter

A. Lee Martinez
Der Mond ist nicht genug

Fantasy, Taschenbuch, Piper Verlag Mai 2013, 400 Seiten, 9,99 Euro, ISBN: 9783492268820

Diana hat nach einer langen Pechsträhne scheinbar endlich Glück, sie findet eine schicke neue Wohnung zu einem günstigen Preis. Alles könnte so schön sein … wäre da nicht das Kleingedruckte im Mietvertrag: lebenslängliches Babysitten für ein Monster mit einem wortwörtlich unstillbaren Hunger auf alles und jeden. Aber mit der Zeit werden sie Freunde – und auch all die anderen Wesen aus anderen Dimensionen, die auf der Erde gestrandet sind und sich noch dazugesellen, sind eigentlich nette Kerle. Diana könnte sich mit all dem arrangieren – nur nicht mit dem drohenden Weltuntergang. Da muss sie wirklich was dagegen tun.

Idee einer Weltuntergangsgeschichte auf witzig – meiner Meinung nach eine gute Idee, gute Monster, guter Verlauf der Story; jedoch ein zu schnelles und irgendwie gestelztes Ende.
Mehrere Dimensionen, mehrere Realitäten, mehrere Möglichkeiten des Weltuntergangs halten das Buch von Anfang bis Ende interessant. Und wenn dann so skurrile Sachen wie ein Eimer Chickenteile die uns bekannte Realität vor der Auslöschung retten, weiß man, wieso man wieder zu einem Roman von Martinez gegriffen hat.
Sätze wie »… sonst konnte es sein, dass die Vorhersehbarkeit einfach den Bach runterging. […] Oder dass sie schreiend auf einem Huhn in die Nacht hinausritt und die geschundene Leiche der Kausalität hinter sich herschleppte.« fordern meiner Meinung nach ein intensives Mitdenken, man darf also nicht glauben, es sei leichte Bettlektüre.
Trotz hirnrissig guter Ideen und schrägem Humor muss man aufmerksam sein, sonst bleibt man (bildlich gesprochen) in einer möglichen Realität hängen und findet den Wiedereinstieg in die eigene nicht.

Der Humor ist (wie bisher immer bei Martinez) sehr eigen, aber wer diese Art Humor liebt, darf an diesem Buch nicht vorbeigehen, auch wenn mir dieser skurrile Humor mit leichter Lektüre à la Diner des Grauens (auch von Martinez) lieber ist.

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