Ich bin kein Serienkiller
John Cleaver könnte ein ganz normaler Jugendlicher sein. Wenn da nicht seine Besessenheit für Serienkiller wäre und dieses bohrende Gefühl tief in ihm drin, dass er selbst eines Tages einer werden könnte. Doch John ist fest entschlossen, gegen sein Schicksal zu kämpfen. Er erlegt sich selbst Regeln auf, besucht regelmäßig einen Psychotherapeuten und verbietet sich sogar den näheren Umgang mit dem Mädchen, in das er bis über beide Ohren verliebt ist.
Die Welt des John Cleaver scheint so normal zu sein, wie sie eben sein kann. Doch dann geschieht in seinem kleinen Örtchen eine schreckliche Mordserie. John, der sich unwiderstehlich von dem Mörder angezogen fühlt, stellt selbst Nachforschungen an, um herauszufinden, wer hinter den Morden steckt. Doch das, was er herausfindet, passt so gar nicht in das Weltbild eines Kleinstadtjugendlichen. Und als er endlich kurz davor ist, den Mörder endgültig dingfest zu machen, wird sein Kampf gegen die eigenen Schwächen und Begierden stärker als jemals zuvor.
Dan Wells beginnt den ersten Band seiner Reihe um den jungen John Cleaver völlig unspektakulär. Die Lebensverhältnisse des Protagonisten werden dargestellt und der Leser bekommt die Möglichkeit, die Hauptfiguren kennenzulernen. Was auf den ersten Blick langweilig erscheinen mag, liest sich jedoch sehr kurzweilig und schlägt den Leser schnell in den Bann des Autors. Allein Wells Stil, seine Art zu schreiben, Charaktere und Orte lebendig werden zu lassen, bietet dem Leser einen Grund, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen. So fällt es leicht, sich in den völlig verqueren John Cleaver und seine Probleme hineinzuversetzen. Die steigende Spannung und das spürbar näher rückende Ende, sei es nun ein positives oder ein negatives, führen dazu, dass der Lesegenuss von Seite zu Seite steigt. Die geschickte Einbindung einzelner fantastischer Elemente in die reale Welt liefert dabei den unerwarteten und daher so hervorragend platzierten Höhepunkt eines hervorragenden Thrillers.
Das Buch hat 376 Seiten und ist einer Art Retrolook aufgemacht. Das Cover sagt wenig bis gar nichts über den Inhalt aus. Die Titelschrift jedoch wirkt sehr gelungen und kann einen Teil der Atmosphäre, die dieses Buch bietet, widerspiegeln.
Fazit:
Abschließend ist zu sagen, dass es sich hierbei um einen sehr guten Thriller mit leichten Einschlägen fantastischer Elemente handelt. Wer das Buch zur Hand nimmt, wird Mühe haben, es wieder zur Seite zu legen.
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