Der Nebelkönig
Das Küchenmädchen Sallie lebt ein ganz normales Leben in einem großen Haushalt mit einem Hausherrn, der etwas verschroben ist und sich so gut wie nie blicken lässt. Eines Tages hat sie die Ehre, bei einem kleinen Empfang des Kammerherrn des Hauses zu servieren. An diesem Abend wird sie zum ersten Mal mit der dunklen Seite des Hauses, in dem sie arbeitet, konfrontiert. Als dann auch noch die alte Sage vom Kampf der Katzenkönigin gegen den Nebelkönig in ihr Leben tritt, wird dieses kräftig auf den Kopf gestellt. Schließlich muss Sallie erkennen, dass all das, was sie bisher zu wissen und zu kennen glaubte, nur die halbe Wahrheit ist.
Susanne Gerdom macht hier einen Ausflug in den Bereich des Jugendbuches, etwas, was sie in der Vergangenheit bereits erfolgreich getan hat. Auch in diesem Buch weiß ihr Erzählstil zu fesseln und zu gefallen. Leider ist die Zeichnung einiger Nebencharaktere in deren Art und Weise des Auftretens im Laufe der Geschichte etwas verworren, sodass man den Sinn mancher Figuren teilweise erst am Ende, teilweise gar nicht, erkennt. Wo die Autorin bei der Nachvollziehbarkeit der Nebenfiguren teilweise gespart hat, kann ihre Hauptfigur wiederum vollständig überzeugen. Unter dem Strich erzählt Gerdom gekonnt eine spannende und in Teilen wirklich märchenhaft anmutende Geschichte, die sowohl einem jugendlichen wie auch einem erwachsenen Publikum eine Menge Lesespaß und einige schnell verstrichene Stunden bescheren kann.
Das Buch ist als Hardcover seinen Preis auf jeden Fall wert. Das Coverbild hat etwas geheimnisvoll Magisches, dass zum Zupacken einlädt. Den Bezug des Coverbildes zur Geschichte erkennt man erst nach Lektüre des Buches, aber dann erscheint das Bild umso passender.
Fazit:
Ein gutes Jugendbuch, das auf jeden Fall für Lesespaß und Abwechslung sorgen kann. Da Stil, Hauptcharaktere und Story absolut überzeugen konnten, fällt das leichte Defizit bei ein paar Nebencharakteren nicht weiter ins Gewicht.
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